Die Osteopathie formuliert in ihrer Denkweise folgende Prinzipien:

Ganzheitlichkeit

Der Körper wird mit all seinen Systemen als eine zusammenhängende Einheit gesehen. Besteht also ein Problem z. B. im Bereich der inneren Organe, dann kann die Ursache sowohl in einer Fehlfunktion im Skelettsystem, im Nervensystem, im Hormonsystem oder eben in einem anderen System des Körpers bestehen.

Autoregulation, die heilende Kraft der Natur

Der Körper ist sehr wohl in der Lage, sich selber zu regulieren, d.h. sich selber zu heilen (Selbstheilungskräfte). Er trägt alles zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und zur Genesung von Krankheit in sich. Dabei können wir ihn unterstützen. Dies ist allerdings nicht nur Aufgabe des Therapeuten, sondern in erster Linie Aufgabe des Patienten! Leider vertrauen wir viel zu wenig in diese emense Selbstheilungskraft, die dem Körper eigen ist.

Bewegung - freie Beweglichkeit

Leben ist Bewegung – alles, was lebendig ist, vollzieht sich ständiger Bewegung. Dementsprechend führen Bewegungseinschränkungen zu Dysharmonie und Stillstand zum Tod. Es geht also darum, unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist in Bewegung zu halten. Die Osteopathie gibt Anregungen, Bewegungseinschränkungen auf der körperlichen Ebene zu beheben.

Freie Zirkulation der Körpersäfte

"Wenn die Säfte fließen, reguliert sich der Körper von selbst." Es gibt eine Vielzahl von "Säften", die in unserem Körper fließen und ihn mit Nährstoffen versorgen, bzw. von Schlackenstoffen reinigen (Blut, Lymphe, Liquor, Zwischenzellflüssigkeit). Es ist wichtig, dass diese Körperflüssigkeiten frei zirkulieren können, ansonsten kommt es zu Stauungen und dadurch zu Dysharmonien in der Ver- und Entsorgung.

Das Zusammenspiel von Struktur und Funktion

Ein wesentlicher Grundsatz der Osteopathie lautet: "Die Struktur bestimmt über die Funktion und die Funktion beeinflußt die Struktur." Wenn also auf der strukturellen Ebene (Skelettsystem) eine Fehlfunktion vorliegt, hat dies z.B. Einfluss auf die Funktion der Organe. Andererseits beeinflußt eine Fehlfunktion eines Organs auf lange Sicht den strukurellen Aufbau des Körpers und kann Veränderungen z.B. im Skelettsystem bewirken.